Veränderung meistern: Wie ihr als Familie durch schwierige Zeiten geht

Schwierige Zeiten stellen Familien vor enorme Herausforderungen. Dieser Beitrag zeigt euch konkrete Strategien, wie ihr Krisen gemeinsam bewältigt, gestärkt daraus hervorgeht und eure Bindung zueinander festigt.

Das Leben ist wie eine stürmische Seefahrt. Manchmal segeln wir bei strahlendem Sonnenschein über ruhige Wellen. Doch dann kommt der Sturm, unerwartet und mit voller Wucht. Das Schiff gerät ins Schaukeln, die Wellen schlagen hoch, und Angst macht sich breit. So oder so ähnlich fühlt es sich an, wenn Familien vor großen Veränderungen und schwierigen Zeiten stehen.

Vielleicht steht eine Trennung bevor, ein Umzug in eine neue Stadt, ein Jobverlust, eine Krankheit, oder der Verlust eines geliebten Menschen wirft seinen Schatten voraus. Egal, welche Herausforderung euch gerade als Familie auf die Probe stellt – wichtig ist, dass ihr zusammenhaltet und gemeinsam einen Weg durch den Sturm findet.

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, wie du und deine Familie gemeinsam durch schwierige Zeiten gehen und gestärkt daraus hervorgehen könnt. Denn eines ist sicher: Veränderungen gehören zum Leben dazu und mit den richtigen Strategien können wir sie nicht nur bewältigen, sondern sogar als Chance für persönliches Wachstum nutzen.

1. Akzeptiere die Veränderung

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt, um mit Veränderungen umzugehen, ist es, sie zu akzeptieren. Das mag sich zunächst einfach anhören, ist aber oft alles andere als das. Unser Gehirn ist darauf programmiert, am Bekannten und Vertrauten festzuhalten. Veränderungen lösen daher oft Stress und Ängste aus.

Versuche, dir bewusst zu machen, dass Veränderungen ein natürlicher Teil des Lebens sind. Statt dich gegen sie zu wehren, konzentriere dich darauf, wie du und deine Familie die neue Situation am besten meistern könnt. Ermutige auch deine Kinder dazu, offen für Neues zu sein und Veränderungen als Chance zu sehen.

Ein hilfreiches Ritual kann sein, jeden Abend gemeinsam drei positive Dinge zu nennen, die ihr trotz der schwierigen Situation erlebt habt. Das lenkt den Fokus auf das Gute und hilft, eine positive Einstellung zu bewahren. Dieses Ritual unterstützt ein positives Mindset – auch in guten Zeiten 😉

2. Kommuniziere offen und ehrlich

In Zeiten der Veränderung ist eine offene und ehrliche Kommunikation innerhalb der Familie unerlässlich. Sprich mit deinem Partner und deinen Kindern über deine Gefühle und ermutige sie, dasselbe zu tun. Dabei ist es wichtig, dass du auch negative Emotionen zulässt und akzeptierst – sowohl bei dir selbst als auch bei deinen Familienmitgliedern.

Schaffe regelmäßige Gelegenheiten zum Austausch, zum Beispiel bei gemeinsamen Mahlzeiten oder einem wöchentlichen Familienrat. Höre aufmerksam zu und versuche, die Perspektive der anderen nachzuvollziehen. Besonders bei Kindern ist es wichtig, ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.

Erkläre deinen Kindern die Situation altersgerecht und sei ehrlich, wenn du selbst unsicher bist oder nicht alle Antworten hast. Das stärkt das Vertrauen und zeigt ihnen, dass es in Ordnung ist, nicht immer alles unter Kontrolle zu haben.

3. Halte an Routinen fest und schaffe neue

Routinen geben uns Sicherheit und Stabilität – gerade in Zeiten der Veränderung. Versuche daher, so viele gewohnte Abläufe wie möglich beizubehalten. Das kann der gemeinsame Filmabend am Freitag sein, das Vorlesen vor dem Schlafengehen oder das sonntägliche Familienfrühstück.

Gleichzeitig ist es wichtig, flexible neue Routinen zu entwickeln, die zur veränderten Situation passen. Vielleicht führst du ein tägliches „Check-in“ ein, bei dem jedes Familienmitglied kurz erzählt, wie es ihm geht. Oder ihr startet eine neue Familientradition, wie einen wöchentlichen Spieleabend oder gemeinsame Spaziergänge.

Diese (neuen) Routinen helfen nicht nur, mit der Veränderung umzugehen, sondern können auch den Zusammenhalt in der Familie stärken und schöne neue Erinnerungen schaffen.

4. Pflege Selbstfürsorge und ermutige deine Familie dazu

In stressigen Zeiten neigen wir oft dazu, unsere eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Doch gerade dann ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Nimm dir bewusst Zeit für Dinge, die dir gut tun und dich entspannen – sei es ein heißes Bad, ein Spaziergang in der Natur oder das Lesen eines guten Buches.

Ermutige auch deine Familienmitglieder, auf sich selbst zu achten. Unterstütze deine Kinder dabei, Aktivitäten zu finden, die ihnen Freude bereiten und bei denen sie abschalten können. Das kann Sport sein, ein kreatives Hobby oder einfach Zeit zum Spielen mit Freunden.

Achte auch auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung für die ganze Familie. Ein gesunder Körper ist widerstandsfähiger gegen Stress und hilft uns, besser mit Herausforderungen umzugehen.

5. Sei flexibel und offen für neue Lösungen

Veränderungen erfordern oft, dass wir unsere gewohnten Denk- und Handlungsmuster auf den Prüfstand stellen. Sei offen für neue Ideen und Lösungsansätze. Manchmal kommen die besten Vorschläge von unerwarteter Seite – vielleicht hat dein Kind eine brillante Idee, wie ihr mit einer schwierigen Situation umgehen könnt.

Ermutigt einander in der Familie, kreativ zu denken und auch unkonventionelle Lösungen in Betracht zu ziehen. Vielleicht könnt ihr ein Brainstorming-Treffen veranstalten, bei dem jeder seine Ideen einbringen darf, egal wie verrückt sie zunächst erscheinen mögen.

Diese Offenheit für Neues kann nicht nur helfen, konkrete Probleme zu lösen, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und Resilienz der ganzen Familie stärken.

 

Veränderungen in der Familie meistern
Veränderungen in der Familie meistern

6. Feiert kleine Erfolge

In schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, auch die kleinen Fortschritte und Erfolge zu würdigen. Vielleicht hat dein Kind heute zum ersten Mal seit Wochen wieder gelächelt oder ihr habt es geschafft, eine Woche lang jeden Abend gemeinsam zu essen.

Richtet eure Aufmerksamkeit bewusst auf diese positiven Momente und feiert sie gemeinsam. Das kann ein spontaner Freudentanz in der Küche sein, ein besonderes Dessert oder einfach ein aufrichtiges Lob und eine Umarmung.

Indem ihr die kleinen Siege feiert, schafft ihr positive Energie und Motivation, die euch hilft, auch größere Herausforderungen anzugehen.

7. Sucht euch Unterstützung

Niemand muss schwierige Zeiten alleine durchstehen. Zögert nicht, euch Unterstützung zu suchen – sei es bei Freunden, Verwandten oder professionellen Helfern (Therapeuten, Coaches, Familienhelfer, …). Oft kann ein Außenstehender eine neue Perspektive einbringen und den entscheidenden Impuls geben oder praktische Hilfe anbieten.

Ermutige auch deine Kinder, sich Unterstützung zu holen, wenn sie sie brauchen. Das kann bedeuten, mit einem Vertrauenslehrer zu sprechen oder sich einer Jugendgruppe anzuschließen.

Denk auch darüber nach, ob es in deiner Gemeinde Unterstützungsangebote gibt, die euch als Familie helfen könnten – von Beratungsstellen bis hin zu Nachbarschaftshilfen.

8. Pflegt Dankbarkeit

Gerade in schwierigen Zeiten ist es leicht, sich auf das zu konzentrieren, was fehlt oder nicht funktioniert. Versuche stattdessen, den Blick bewusst auf das zu richten, wofür du dankbar sein kannst.

Führt als Familie ein Dankbarkeitstagebuch ein, in das jeder täglich mindestens eine Sache einträgt, für die er dankbar ist. Oder macht es zu einer Gewohnheit, beim Abendessen reihum zu erzählen, wofür ihr an diesem Tag dankbar seid.

Diese Übung in Dankbarkeit kann helfen, die Perspektive zu ändern und auch in schwierigen Situationen das Positive zu sehen.

9. Plant gemeinsam die Zukunft

Auch wenn die gegenwärtige Situation herausfordernd sein mag, ist es wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Macht euch als Familie Gedanken darüber, wie ihr eure gemeinsame Zukunft gestalten möchtet.

Erstellt eine Wunschliste oder ein Vision Board mit Zielen und Träumen, die ihr gemeinsam verwirklichen wollt. Das können kleine Dinge sein wie ein Ausflug in den Freizeitpark oder größere Pläne wie ein Familienurlaub oder ein Umzug in ein neues Haus.

Diese gemeinsame Zukunftsplanung gibt Hoffnung und Motivation und erinnert euch daran, dass die aktuelle schwierige Phase vorübergehen wird.

10. Lernt aus der Erfahrung

Jede Veränderung, jede Herausforderung birgt die Chance, daraus zu lernen und zu wachsen. Reflektiert gemeinsam als Familie, was ihr aus der Situation gelernt habt – über euch selbst, übereinander und über das Leben im Allgemeinen.

Vielleicht habt ihr neue Stärken entdeckt, eure Beziehungen zueinander vertieft oder gelernt, flexibler und anpassungsfähiger zu sein. Haltet diese Erkenntnisse fest und überlegt, wie ihr sie für zukünftige Herausforderungen nutzen könnt.

Diese Reflexion hilft nicht nur, das Positive aus einer schwierigen Situation zu ziehen, sondern stärkt auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit und des gemeinsamen Wachstums als Familie.

Herausforderung, aber auch voller Chancen

Veränderungen und schwierige Zeiten sind eine Herausforderung für jede Familie. Aber sie bieten auch die Chance, enger zusammenzuwachsen, neue Stärken zu entdecken und als Einheit zu wachsen.

Macht euch bewusst: Ihr seid nicht allein in dieser Situation. Jede Familie durchlebt Höhen und Tiefen und es ist völlig normal, dabei Unsicherheit und Stress zu empfinden. Das Wichtigste ist, dass ihr füreinander da seid, offen kommuniziert und gemeinsam nach Lösungen sucht.

Mit den in diesem Beitrag vorgestellten Strategien habt ihr wertvolle Werkzeuge an der Hand, um gemeinsam durch schwierige Zeiten zu navigieren. Seid geduldig mit euch und miteinander, feiert eure Fortschritte und vergesst nicht, auch in herausfordernden Momenten die Liebe und den Zusammenhalt in eurer Familie zu pflegen.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr gestärkt und mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen aus jeder Veränderung hervorgeht. Denkt immer daran: Gemeinsam seid ihr stark, und jede Herausforderung ist eine Gelegenheit, als Familie zu wachsen und eure Bindung zueinander zu vertiefen.

Jeder Sturm geht vorüber, und oft wartet hinter den Wolken ein strahlender Regenbogen auf euch.

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